Trotz Nieselregen war es ein rundum gelungenes Fest für viele Mitglieder, Gäste und ihre Familien, die der Einladung zum Schloss Lauterbach gefolgt sind und begeistert waren. Die hervoragende Organisation des Veranstalters und ein fleißiges Schloss-Team waren der Garant für den Erfolg dieses Festes auf dem sich viele Vereine der Region präsentieren konnten. Auch die Weinprinzesson war zu Besuch.
Der Freundeskreis Schlösserland Sachsen veranstaltete eine Wanderausstellung über die Bedeutung von Schlössern als "Orten der Demokratie". Es wurden Vereine, Initativen und das Engagement von Einzelpersonen vorgestellt, die verdeutlichen, mit welchem Enthusiasmus und welchen Mühen der Erhalt der sächsischen Kulturlandschaft vor allem auf ehrenamtlicher Ebene umgesetzt wird. Die einzelnen Schlösser wurden in ihrer Geschichte und Bedeutung vorgestellt. Die Ausstellungseröffnungen wurden jeweils von einem Rahmenprogramm begleitet.
Sonnabendnachmittag auf Schloss Lauterbach: Mitglieder des Fördervereins haben liebevoll ein Begrüßungsszenario vorbereitet: mit Kaffee, Kuchen, Schnittchen, kühlen Getränken. Selbst ein Eiswagen fährt vor - was angesichts von "unmenschlichen" 37 Grad im Schatten ein guter Plan ist.
Dann fahren sie vor - die ebenso heiß erwarteten Stars: Rund 15 Flitzer vom Typ Corvette. Diese amerikanischen Sportwagen von General Motors werden seit 1953 bisher in acht Generationen hergestellt - und haben auch in Deutschland viele Liebhaber. Die Mitglieder des Corvetteclubs Berlin-Brandenburg gehören dazu. Drei Ausfahrten veranstalten sie im Jahr, die Sommertour führt dabei in der Regel über ein ganzes Wochenende - und in diesem Jahr ins Sächsische.
Eigentliches Ziel war Moritzburg mit Schlossbesichtigung. Doch durch Zufall kam Lauterbach als Abstecher hinzu. Dabei auch zehn Gäste aus einem befreundeten Hamburger Club - und das dürfte die Lauterbacher Gastgeber besonders freuen. Denn mit derartigen Aktionen soll und kann "ihr" Schloss auch über die Landesgrenzen bekannter und als Ausflugsziel attraktiver werden.
"Corvette-Fahrer sind absolute Liebhaber", sagt Matthias Unger. Gemeinsam mit Ehefrau Bettina gehört er zum Tross, der hupend auf den Schlossvorplatz einbiegt. Ihr Gefährt ist ein C3, den sie im November 2019 in Alabama gekauft haben. Seit 2006 stand für den Mittfünfziger fest: "Ich wollte etwas mit Autos machen."
Eine Fernsehserie war letztlich schuld, dass er seinen Traum verwirklichte. So fand er auch den Weg zum Corvetteclub, in dem die Gemeinsamkeit des Hobbies quasi gelebt wird. Regelmäßig trifft man sich zum Fachsimpeln, tauscht Erfahrungen aus, berät technische Details der Flitzer. Hin und wieder fahren die Mitglieder auch zu Corvette-Treffen, um sich zu präsentieren oder mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Zugegeben: Ganz billig ist das Hobby nicht. Zwischen 70.000 und 100.000 Euro muss man für eine Corvette mindestens hinlegen. Ältere Modelle sind "kaum zu bezahlen", so Matthias Unger. Hinzu kommt, dass der Kauf in den Staaten inklusive Überführung nach Europa nicht ganz ohne Risiko ist.
Bedenken, dass bei einem Defekt am Auto Engpässe mit Ersatzteilen auftreten, muss aber niemand haben. "Die gibt es auch in Deutschland", sagt Matthias Unger. Und Reparaturen werden in der Regel club-intern organisiert.
In Lauterbach wird für den Corvette-Ausflug keine Reparaturbrigade gebraucht. Die Flitzer sind intakt und gewienert und werden von den zufällig vorbeikommenden Schloss- und Parkbesuchern bestaunt.
Beim Förderverein "Schloss Lauterbach", der eine kleine Führung inklusive Vortrag für die Gäste organisiert hat, freut man sich. Nach der langen coronabedingten Zwangspause ohne größere Events soll es nun wieder losgehen. Den "Tag des offenen Denkmals" hat man fest im Blick, arbeitet bereits am Konzept - auch in Sachen Hygieneauflagen.
Thomas Riemer SZ
Trefflich ausgesucht, demonstrierten die Mitwirkenden in rauschenden Roben über vier Stunden barocke Lebensart und sorgten bei den Besuchern für allerlei Kurzweil und Vergnügen.
Geschickt hatte der Förderverein eine Dramaturgie des Abends entworfen, in der bekannte Personen der Geschichte mit der Geschichte des Schlossparks verknüpft wurden. Anerkennung und Dank gebührt im
besonderen Maße dem Dresdner Barockdarsteller Olaf Kommol (von Palm), dem Doppelquartett ehemaliger Kruzianer COLLEGIUM CANTICUM DRESDEN (Dr. Klaus Holzweißig) mit ihren Solisten, der
Barock-Tanzgruppe Dresden "Les amis de la danse baroque" (Bernd Angermann), den Ebersbacher Kostümfreunden (Heidrun Tennert), den Theater-Fechtern aus Glashütte (Sven Richter), sowie dem Dresdner
Maler und Kopisten Roland Schwenke (Canaletto).
Noch in der Barocknacht wurden immer wieder Fragen der begeisterten Besucher nach der zweiten Auflage einer solchen Veranstaltung gestellt. Für die unermüdlichen Mitglieder des Fördervereins sind solche Äußerungen eine hohe moralische Anerkennung ihrer perfekten Arbeit zur technischen Sicherstellung, zum gastronomischen Service und zur Zusammenarbeit mit den Künstlern und den Medien. Na dann - auf ein Neues...?