Förderverein Schloss und Park Lauterbach e. V.
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Hans Peter von Kirchbach - Herz an der Angel

12. Oktober 2024, 15:00 Uhr, Gastronomie ab 14:00 Uhr

zu Gast ist der Generalinspekteur der Bundeswehr a. D. Hans Peter von Kirchbach - ein Nachfahre der Schlossherrenfamilie von Kirchbach

Moderation Gerd Werner

- mit Lauterbacher Spezialitäten zur Kaffeezeit

- Eintritt frei, um Spende wird gebeten 

Vorwort

Kurz vor meinem achtzigsten Geburtstag will ich meine Erinnerungen vollenden. Sie sollen einen subjektiven Blick auf das geben, was ich in meinem Leben erlebt habe, was mich in meinem Leben bewegt und angetrieben hat.

Ich wollte kein Geschichtsbuch, sondern ein Buch mit Geschichten schreiben - Geschichten. die ich und wie ich sie erlebt habe. Ich schildere meine Empfindungen und meine uneingeschränkt subjektive Sicht der Dinge.

Ich stütze mich auf meine Erinnerungen, meine militärische Beurteilungsakte und einige Kalendereintragungen. Tagebuch habe ich nie geführt.

 

Aufgewachsen in den Wirren der Nachkriegszeit habe ich als junger Mann macht- und hilflos den Bau der Mauer erleben müssen. Mir war das Glück vergönnt, ihren Einsturz miterleben zu können.

 

Es war mir vergönnt, an der Gestaltung der inneren Einheit unseres Landes und der Aussöhnung mit unseren polnischen Nachbarn mitarbeiten zu dürfen. Dankbar habe ich über vierzig Jahre in der Bundeswehr gedient.

 

Dankbar habe ich weitere fast zwanzig Jahre wichtige Aufgaben im sozialen Bereich an der Spitze der Johanniter-Unfall-Hilfe und der sächsischen Johanniter wahrnehmen können.

 

Keine meiner Aufgaben konnte ich allein bewältigen. Ich hatte überall das Glück, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die sich für Ihre Aufgaben verzehrten, denen ich vertrauen konnte und die mir vertrauten. Manche sind zu Freunden geworden.

Meine Familie hat mich immer und ganz besonders in den schwierigen Phasen meiner Laufbahn und meines Lebens gestärkt.

 

Dem bekannten katholischen Priester, Erzieher und Heiligen Don Bosco wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Wer Menschen fischen will, muss sein Herz an die Angel hängen."

 

Viele Menschen habe ich getroffen, die ihr Herz an die Angel gehängt haben, und ich habe ebenfalls versucht, dies zu tun.

 

So kommt der Titel dieses Buches zustande: „Herz an der Angel".

Ich hoffe, dass davon im Text etwas spürbar wird.

 

Hans Peter von Kirchbach im April 2021

Geleitwort

 

Selten wird ein Text im Titel so treffend zusammengefasst! Der fast 80-jährige General Hans Peter von Kirchbach zeigt sich in seinen bewegenden Erinnerungen als Soldat, Christ, Pfadfinder, Johanniter, Pilger und Abenteurer auf vier Kontinenten, aber immer wieder vor allem als Menschenfischer.

Kein Geschichtsbuch, sondern ein Buch mit Geschichten, in denen der Grundausbildung bis zum Generalinspekteur der Bundeswehr - sein Buch ist auch ein Stück Geschichte vor allem des deutschen Heeres von 1960 bis 2000. Mit Präzision und vielen Details beschreibt von Kirchbach die einzelnen Stationen seiner Laufbahn.

Brigadekommandeur in Eggesin gleich nach der Wiedervereinigung, die Beziehungen zu Polen, erste Auslandseinsätze, aber vor allem der Einsatz gegen die Oderflut, der ihn zum Medienstar machte, das sind Höhepunkte seines Weges.

Immer wieder zeigt er, dass er auf Menschen zugehen kann, um Probleme zu lösen. Gleich nach dem Mauerfall wendet er sich Flüchtlingen zu, die in einer Kaserne seiner Einheit in Schwarzenborn Unterkunft finden. Die Worte des kleinen Jungen einer Familie, mit der er spricht - „Und det sollen unsere Feinde sein?" - bezeugen wunderbar seine Zuwendung.

 

Als er Chef eines Panzerbataillons mit Leopard 2-Panzern wird, ohne besondere Kenntnisse dieses Waffensystems, macht er erst einmal eine Ausbildung als Richtschütze.

 

Das Buch ist voll von spannenden Geschichten, aus der Bundeswehr und aus dem Leben von Hans Peter von Kirchbach. Sein Weg in die deutschen Streitkräfte war keineswegs vorgezeichnet.

„Trotz der engen Kontakte zur Bundeswehr (sein Vater war Offizier) war ich mir über meine berufliche Laufbahn noch im Unklaren. Zunächst zog ich in Erwägung, ein Jura- oder Theologiestudium zu beginnen. Dass ich den Wehrdienst antreten würde, stand jedoch nie infrage."

Bleibt zu hoffen, dass wir jetzt und in Zukunft dennoch solche Menschen wie Hans Peter von Kirchbach für unsere Streitkräfte gewinnen können.

Der Artillerist und Menschenfischer hat mich beeindruckt, ein Gewinn für unser Land, er war nicht der einzige in der Bundeswehr, 

der mich bis heute gern zurückdenken lässt an meine Amtszeit als Verteidigungsminister und die Zusammenarbeit mit vielen eindrucksvollen Soldaten

 

Volker Rühe

Bundesminister der Verteidigung 1992-1998

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