Förderverein Schloss und Park Lauterbach e. V.
Förderverein Schloss und Park Lauterbach e. V.

Schloss & Park Lauterbach zum Tag d. offenen Denkmals

10. September 2023, 10 bis 18 Uhr, gastronomisches Angebot, Eintritt frei

 

„Talent Monument“ 

so lautet das Motto des diesjährigen Denkmalstages.

Ist denn Schloss Lauterbach überhaupt ein Monument, also ein Denkmal von besonderer Dimension mit einzigartigen Talenten? Hat es etwas zu bieten, was seinesgleichen sucht? Eindeutig ja!

Schloss Lauterbach ist nicht gerade monumental, eher klein, relativ unbekannt und außerdem sehr versteckt in der Großenhainer Pflege. Man hat oft Mühe es zu finden. Doch was die Lauterbacher Schlossvereinsmitglieder nicht nur am Denkmalstag zu bieten haben, kann sich sehen lassen und taugt locker für mindestens zehn monumentale Alleinstellungsmerkmale:

1. Das Schloss mit den meisten Umbauten.

Wer kann schon von seinem Monument behaupten, dass es das Talent eines Chamäleons hat. Fünf Mal hat das Schloss sein Antlitz verändert. Vom schlichten eingeschossigen Herrenhaus für Repräsentationszwecke wurde es schließlich zum zweistöckigen Wohnschloss mit barockem Charakter und Türmchen. Im Inneren versteckten sich in den Räumen 300 Jahre alte schlichte Wandbemalungen hinter kunstvollen Öltapeten und textilen Wandverkleidungen.

2. Das Schloss mit den geheimnisvollen Tapeten.

 

In den 1950er Jahren wurden die Überreste der teilweise stark beschädigten, textilen Wandbespannungen aus den unteren Räumen des Schlosses abgenommen und im Schloss Moritzburg eingelagert, wo sie bis heute teilkonserviert in ihrem sehr schlechten Zustand in Regalen liegend auf Restaurierung warten. Nur Einzelteile konnten anhand von damals erstellten Fotografien bereits zugeordnet werden, alles weitere bleibt vorerst ein Geheimnis.

Es gab neben den Tapeten auch riesige Kaiser-Gemälde über den beiden Gartensaalkaminen, welche von einem Maler wieder neugestaltet werden konnten.

3. Das Schloss mit dem fleißigsten Hobby-Maler

Der gelernte Koch und Autodidakt Roland Schwenke ist durch seine Tochter auf Schloss Lauterbach aufmerksam geworden. Sie wollte hier heiraten. Der damals kahle Gartensaal gefiel ihm gar nicht. Deshalb malte er anlässlich dieser Hochzeit das Porträt der Erzherzogin Maria Theresia von Österreich und etwas später noch das von Kaiser Franz von Lothringen. Seit dieser Zeit ist der Hochland-Canaletto großer Fan von Schloss Lauterbach und Ehrenmitglied im Förderverein.

Es entstanden eine Schlossherrengalerie und weitere Gemälde. An jedem seiner Werke ist auch Lady, die Künstler-Katze beteiligt. Einige Barthaare des Tieres sind immer in den Kunstwerken versteckt und manchmal sogar eine Kralle des Stubentigers.

4. Das Schloss mit den größten Gemälden

Im Gartensaal über den Kaminen befinden sich mit den stattlichen Maßen 144 x 232 cm die größten Gemälde von Habsburger Machthabern, die in sächsischen Schlössern zu finden sind: Maria Theresia und Kaiser Franz Stefan I, gemalt von Roland Schwenke, der am Denkmalstag für die Besucher da sein wird.

5. Das Schloss mit der größten Privatsammlung von Uniformen

Eine ungewöhnliche Dauerausstellung unter dem Titel „Der Blaulichtsalon" mit über 3500 Abzeichen, mehr als 300 Kopfbedeckungen, zahlreichen Uniformen und vieles mehr zum Thema Zoll, Polizei und Strafvollzug befindet sich im zweiten Obergeschoss. Die Exponate stammen aus mehr als 100 Staaten von Island bis Feuerland, von der Mongolei bis Panama.

6. Das Schloss mit der ungewöhnlichsten Büchersammlung

Deutschsprachige Publikationen aus zwei Jahrhunderten und eine große Schallplattensammlung zum Anhören und Aussuchen, gespendet von Menschen aus Nah und Fern werden im historischen Kavaliershaus präsentiert. Es sind die größten Bücherstuben ihrer Art, die es in der Region gibt.

Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 14:00 bis 18:00 Uhr können Bücherfreunde und interessierte Gäste hier Schmökern Stöbern und Plaudern. Das Mitnehmen von Büchen ist gegen eine freiwillige Spende ausdrücklich erwünscht und hilft dem Verein dabei, finanzielle Mittel für die Schloss-Sanierung bereitzustellen.

7. Das Schloss, wo Fördervereins - Laien wie Profis arbeiten.

Ob Küche und Service, Bau- und Handwerk, Gästebetreuung und Vermietung oder Öffentlichkeitsarbeit und Organisation von Veranstaltungen - alles funktioniert in eigenständigen Teams, deren Mitglieder unentgeltlich in ihrer Freizeit dafür arbeiten, dass alles sauber und in Ordnung ist und die Besucher und Gäste sich entspannen und wohlfühlen können.

8. Das Schloss mit der schärfsten kulinarischen Spezialität.
Zu Zeiten der alten „Kellerschenke“ neben dem Schloss - einem renommierten Ausflugslokal der 1930er Jahre - wurde diese den Gästen mit der Gabel „in den Mund serviert“. Eine Gewürzgurke, eine Sardelle sowie als Krönung eine ordentliche Portion Meerrettich, fertig ist die „Rotznase“. Aufgrund des damals noch frisch geriebenen Meerrettichs kann man sich leicht vorstellen, dass bei manchen Leuten eben mal die Nase „lief“ - die „Lauterbacher Rotznase“.

Der Förderverein ließ diese gute alte Tradition wieder aufleben und bietet die „Rotznase“ in einer leicht geänderten Variation mit einem Stück Vollkornbrot an. Aber Vorsicht! Sie ist immer noch sehr scharf.

9. Das Schloss, wo man Geschichte anfassen kann

Dass man Hans Rudolf von Palm, einen längst verstorbenen Schlossherren, seit kurzem auch anfassen kann, ist einem besonderen Projekt des Fördervereins Schloss und Park Lauterbach e. V. zu verdanken. Es handelt sich um die figürliche Nachgestaltung einer Chromolithografie aus dem Prachtband von R. Mannsfeld, die es so nirgendwo gibt.

Im Jahre 1889 nahm der Schlossherr nämlich am mittelalterlichen Turnierzug des Sächsischen Adels im Huldigungszug zur 800-Jahrfeier des Herrscherhauses Wettin teil. Er ließ sich - so wie alle teilnehmenden ‚Ritter‘ - mit Rüstung, Lanze, Schwert, seinem Pferd und einem Knappen vor seinem Besitz, dem Schloss Lauterbach, porträtieren. Durch die Figurengruppe mit dem originalen Palmschen Schwert, kann man einem Ritter, der aus einem Gemälde gestiegen ist, mal ganz nah sein.

10. Das Schloss mit den meisten „schreibenden Fördervereinsmitgliedern“

Die Fördervereinsmitglieder Christiane Riedel, Annemarie Naumann und Randi Friese sind die Autoren der ehrenamtlich und für die Materialkosten in Eigenverlagen entstandenen Bücher und Broschüren über Schloss und Park Lauterbach.

Christiane Riedel, die Ur- Enkelin der 1850 auf Schloss Lauterbach geborenen Anna von Palm, schrieb das Buch „Schloss Lauterbach und die Familie von Palm“ als Resultat ihrer intensiven Ahnenforschung.

Annemarie Naumann, Jahrgang 1926, erzählt in ihren „Lauterbacher Geschichten“ amüsant und kurzweilig eigene Erlebnisse aus ihrer Kindheit in Lauterbach.
Randi Friese möchte nicht, dass viele Fakten und Ereignisse in Vergessenheit geraten. In „300 Jahre Schloss & Park Lauterbach - ein Spaziergang durch Raum und Zeit“ geht es um die Geschichte des Schlosses, die großen Sanierungsmaßnahmen der Gegenwart und die Arbeit des Fördervereins. Dem Schlossmaler Roland Schwenke und der Entstehung seiner Bilder ist ein extra Kapitel gewidmet.

Vereinsmitglied Fritz Baronner hat in „Geschichte des Zolls in Deutschland“ und „Unter dem Merkurstab - Die Zollverwaltung der DDR“ in großer Fleißarbeit beeindruckende Fakten gesammelt, welche die Dauerausstellung im „Blaulichtsalon“ des Schlosses eindrucksvoll ergänzen.

Alle Bücher sind am Denkmalstag erhältlich.

Ob bei den ganztägig stattfindenden Schlossführungen, auf eigenen Pfaden oder im Gespräch mit den Vereinsmitgliedern, der Förderverein Schloss und Park Lauterbach e. V. lädt die Besucher ganz herzlich dazu ein, am Denkmalstag die monumentalen Talente des Schlosses zu entdecken. Es gibt Einblicke auch in die gegenwärtig wegen Bauarbeiten nicht zugänglichen Räume des ersten Obergeschosses und Erkundungstouren in den Gewölbekeller. Bewundert werden kann erstmalig der von Fördervereinsmitgliedern im Ehrenamt und einer Handwerkerfirma frisch restaurierte historische Glasgang. Er ist die Verbindung von Schloss und Kavaliershaus.

 

Kulinarische Genüsse für Leib, Seele und Geist aus regionalen Zutaten mit Kaffee und Kuchen, Getränken und natürlich den „Lauterbacher Rotznasen“ bietet das Schloss-Service-Team den Gästen an.

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