Der Turnierzug des sächsischen Adels
im Huldigungszug anlässlich der Wettiner-Jubelfeier 1889 in Dresden
Zur 800-Jahrfeier des Hauses Wettin gab es in Dresden 1889 einen großen mittelalterlichen Huldigungszug. 30 Reiter nahmen damals als verkleidete Turnierritter des 14. Jahrhunderts daran teil. Beteiligt war neben den Herren von Schloss Skassa, Schönfeld oder Richard Zschille aus Großenhain auch der 34-jährige Hans Rudolf Freiherr von Palm auf Schloss Lauterbach. Seinen Helm zierte eine Eule, seine Farben auf Wappenrock und Rossdecke waren weiß und rot.
Das originale Zierschwert vom Dresdner Umzug erhielt der Förderverein ein Jahr später vom inzwischen verstorbenen Ernst Weigt aus Großenhain. Sein Vater war Chauffeur für die
letzten Privatbesitzer des Schlosses. Und hatte das Zierschwert 1929 als Geschenk erhalten.
Der Turnierhelm ist leider verschollen. Er wurde von Kostümschneiderin Heidrun Tennert aus Ebersbach angefertigt. Sie nähte auch Kleidung und Rossdecke mit dem Palmschen Familienwappen. Die Sparkasse
Meißen unterstützte diese Figurengruppe. Die Puppen dafür stammen aus einem regionalen Modehaus, das Plastikpferd lieferte ein regionaler Reitsportausstatter.
Thomas Göpel, ein Hobbydrechsler, wagte sich an die 2,70 Meter und fast vier Kilogramm schwere lange Lanze. Die Vorlage war nur die überlieferte Lithografie. Der Wildenhainer
besorgte sich Eschenholz, verklebte es mehrlagig und hat die Lanze dann gehobelt und geschliffen. "Das war Neuland für mich", sagt der stolz. Gut zehn Stunden habe er an der Lanze gearbeitet.